GreK

Grenzübergreifender Lehrverbund Kunststofftechnik Zittau - Liberec

Die kunststoffverarbeitende Industrie hat sich in den angrenzenden Regionen Oberlausitz und Kreis Liberec mit insgesamt 257 Unternehmen zu einer bedeutenden Schlüsselbranche entwickelt. Dem steigenden Bedarf an Fachkräften in der Kunststoffindustrie des Grenzraumes steht ein zunehmender Mangel insbesondere an akademisch ausgebildeten Ingenieuren gegenüber, die über gute Kenntnisse der Kunststoffverfahren, -werkstoffe und -konstruktion entsprechend den heutigen hochtechnologischen Anforderungen verfügen.


Um diesem Defizit in der Region Oberlausitz entgegenzuwirken, wurde das Lehrangebot an der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) explizit durch den Schwerpunkt „Funktionsintegrierende Kunststofftechnologien“ erweitert. Zudem zeigt auch die Niederlassung des Fraunhofer-Kunststoffzentrums Oberlausitz (FKO) auf dem Zittauer Campus den hohen Bedarf regionaler FuE-Aktivitäten.

Auf tschechischer Seite hat sich in der akademischen Lehre und Forschung im Bereich Kunststofftechnik die TU Liberec (TUL) mit dem Institut für Maschinenbautechnologie etabliert. Trotz unmittelbarer Nachbarschaft fehlt bisher ein gegenseitiger Austausch in der Lehre zwischen der Hochschule Zittau/Görlitz und TU Liberec in dem regional bedeutsamen Fachgebiet der Kunststofftechnik. Die grenzübergreifende Mobilität der Studierenden in diesem Fachbereich ist schwach ausgeprägt und bestehende Bildungs- und Studienangebote werden nur in geringem Maße grenzübergreifend genutzt.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen wurde das Projekt „GreK“ ins Leben gerufen. Das Projektziel besteht im Aufbau und der Etablierung eines grenzübergreifenden akademischen Lehrverbunds in der modernen Kunststofftechnik zwischen der Hochschule Zittau/Görlitz und der TU Liberec unter Einbeziehung innovativer regionaler Kunststoffunternehmen und Forschungseinrichtungen. Dazu werden ausgehend von bestehenden Fachkompetenzen und Bildungskonzepten neue, gemeinsame Lehrveranstaltungen entwickelt und zu einem didaktisch aufbereiteten, grenzübergreifend agierenden Lehrverbund ausgebaut.

Der Fokus der Ausbildung liegt auf den heutigen Herausforderungen moderner Kunststofftechnologien: Ressourceneffizienz, Automatisierung, Funktionsintegration und Leichtbau. Ziel ist die fachliche und didaktische Vermittlung von Kompetenzen im Bereich neuartiger Technologien (z.B. additive Verfahren, textilverstärkte Thermoplaste) und moderne Bauweisenkonzepte (z.B. Hybridbauweisen, multifunktionale Bauteile, Industriedesign).

Ein besonderer Stellenwert kommt der praktischen wissenschaftlichen Ausbildung zur Befähigung der deutschen und tschechischen Studierenden zum strukturierten, zielorientierten Arbeiten auf internationalem Niveau zu. Dies trägt  zu einer engen Verzahnung von Industrie und Ausbildung/Forschung und somit zur Erhöhung der regionalen Wirtschaftsleistung und damit auch zur Steigerung des sozialen Zusammenhalts und des interkulturellen Dialogs der grenzübergreifenden Region bei.

 

Laufzeit:

  • 04/2016 – 03/2019

 

Wissenschaftliche Zusammenarbeit:

 

Finanzierung:

  • Europäische Union, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

Gemeinsamer Workshop PEP