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Entwicklung von Abwärmenutzungskonzepten für industrielle Prozesse - ANKIP

Quelle: pixabay / zephylwer0

Motivation

In der Bundesrepublik Deutschland wurden im Jahre 2020 rund 2.300 Mrd. kWh Endenergie verbraucht, wovon mehr als die Hälfte für die Bereitstellung von Wärme eingesetzt wurde. Da vor allem für thermische Prozesse in der Industrie (ca. 440 Mrd. kWh) Temperaturen über 100 °C benötigt werden, sind die Möglichkeiten zur Bereitstellung der Wärme auf Basis regenerativer Energiequellen sehr eingeschränkt. Das hat zur Folge, dass momentan – anders als bei der Stromerzeugung – lediglich 6 % der industriellen Prozesswärme regenerativ erzeugt werden. Um die bestehenden Industrieprozesse dennoch klimaschonender zu gestalten, müssen die bisher eingesetzten fossilen Energieträger effizienter genutzt werden. Hierzu ist die Erschließung und Nutzung von Abwärmeressourcen im Unternehmen eine der Erfolg versprechendsten Möglichkeiten.

 

Ziele

Das Ziel des Projektes besteht darin, Unternehmen aus der Lausitzer Region und darüber hinaus bei der Erarbeitung und Umsetzung innovativer Abwärmenutzungskonzepte zu unterstützten und diesen Unternehmen damit Wettbewerbsvorteile in wirtschaftlicher Hinsicht durch eine deutliche Senkung der Energiekosten, aber auch in Bezug auf deren Firmen-Image durch Realisierung einer energetisch nachhaltigen Produktion zu verschaffen.

Die beiden Projektpartner Hochschule Zittau/Görlitz und Use My Energy GmbH Zittau entwickeln hierfür methodische und mathematische Werkzeuge zur Auslegung von Abwärmenutzungskonzepten. Im Ergebnis der Auslegungen sollten wärmetechnisch und wirtschaftlich validierte Konzepte für Abwärmenutzungssysteme als Grundlage für eine praktische Umsetzung vorliegen.

Innerhalb der 36 Monate Projektlaufzeit werden zunächst maßgebliche Abwärmepotenziale der Unternehmen in der Lausitz erfasst und systematisiert (Ergebnisse der Umfrage). Zur methodischen Unterstützung der Auslegung konkreter Anlagen zur Abwärmenutzung sollen eine fundierte Checkliste für thermische Industrieprozesse und ein strukturierter Katalog von Auswahlkriterien für geeignete Abwärmenutzungskonzepte entstehen. Die wärmetechnische und wirtschaftliche Simulation der konkreten Anlagen erfolgt mit Hilfe des UME Designers des Partners Use My Energy, der im Projekt für diese neue innovative Anwendung an Industrieanlagen substanziell weiterentwickelt wird.
 

Projektvorstellung beim Klima-Deal-Mittagsinfo
 

Workshop am 16.10.2023

Als Meilenstein 3 des Projekts fand am 16.10.2023 im Celsiuz Co-Creation Lab in Zittau ein Industrieworkshop statt. Im historischen Fabrikambiente der Mandau-Höfe konnte das Projektteam sowohl interessierte Vertreterinnen und Vertreter aus regionalen Unternehmen als auch aus Wissenschaft und Politik begrüßen.

In den Vorträgen wurde u.a. auf die enorme Bedeutung von Abwärmenutzung für alle Beteiligten hingewiesen, aber auch die unternehmensseitigen Hürden bei der Erfassung von Abwärmepotenzialen diskutiert. Die Vorstellung unterschiedlicher Möglichkeiten zur Analyse der Abwärme im Unternehmen (z.B. über Checklisten, Lastganganalysen, Energiemonitoringsysteme) zählte ebenso zu den Inhalten wie die Erörterung komplexer Abwärmenutzungskonzepte und den dazugehörigen Komponenten. Von besonderem Interesse waren die beiden Gastvorträge mit Beispielen aus der Praxis.

Alle Vorträge stehen unter folgendem Link zur Verfügung: Vorträge

 

Möglichkeiten zur Kooperation im Rahmen des Projekts – Nutzen Sie die Chance!

Der Mangel an Zeit, Geld und Personal ist der primäre Grund warum sich Unternehmen nicht mit dem Thema Abwärme und Energieeffizienz auseinandersetzen.

Für die restliche Laufzeit des Projekts stehen Ressourcen zur Verfügung, um interessierten Unternehmen ein Mitwirken bei der Validierung und Optimierung der im Projekt entwickelten Tools unter Praxisbedingungen zu ermöglichen. Hierzu zählt auch die energetische Analyse des IST-Standes eines Unternehmens sowie die Erarbeitung möglicher Energieeinsparmaßnahmen oder die Ableitung von Abwärmenutzungskonzepten. Das Ziel ist immer die Einsparung des Energieeinsatzes ihres Unternehmens und einer damit verbundenen Reduzierung von CO2-Emissionen.

An die Kooperation sind keine finanziellen oder sonstigen Verpflichtungen gekoppelt! 

Bei Interesse oder Fragen melden Sie sich gerne bei Prof. Dr.-Ing. Jens Meinert >  oder Dr.-Ing. Sven Synowzik >.

Projektpartner

Fördermittelgeber

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

 

Projektleiter

Prof.-Ing. Jens Meinert

 

Projektmitarbeiter

Dr.-Ing. Sven Synowzik

Laufzeit

01.07.2021 bis 30.06.2024

 

Ansprechpartner

Foto: Prof. Dr.-Ing. Jens Meinert
Prof. Dr.-Ing.
Jens Meinert
Fakultät Maschinenwesen
02763 Zittau
Schwenninger Weg 1
Building Z VII, Room 119
1. Obergeschoss
+49 3583 612-4849