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04. August 2022

Ein Leben lang lernen? – Aber sicher!

Die HSZG erarbeitet ein Konzept für lebenslanges Lernen und beim Tag der Lehre 2022 werden Zukunftskompetenzen diskutiert.

Lebenslanges Lernen ist für alle Menschen von großer Bedeutung und hat in den letzten Jahrzehnten steigende Aufmerksamkeit erhalten sowie Einzug in viele bildungspolitische Forderungen und Konzepte gefunden. Entsprechend dem Forschungsschwerpunkt der HSZG „Transformationsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft“ ist es ein strategisches Ziel der Hochschule, sich als Partnerin des lebenslangen Lernens zu etablieren und die institutionelle Brückenfunktion zwischen allgemeiner, beruflicher und akademischer Bildung für verschiedene Zielgruppen zu übernehmen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde unter Leitung der Prorektorin für Bildung und Internationales, Professorin Dr. Sophia Keil und der Stabsstelle Bildung ein Konzept zum lebenslangen Lernen an unserer Hochschule erstellt. Dieses ist Bestandteil der Zielvereinbarung zwischen dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) und der Hochschule Zittau/Görlitz. Die Erarbeitung geschah partizipativ und damit ist das Konzept ein gemeinschaftliches Ergebnis von hochschulinternen und –externen ExpertInnen.

Das Konzept eines möglichen Oberlausitzer Zentrums für lebenslanges Lernen beinhaltet vier Säulen.

Darstellung: HSZG Vier-Säulen-Modell des Konzepts eines Oberlausitzer Zentrums für lebenslanges Lernen.

Die Säule der Bildungsprogramme baut auf den erfolgreichen und etablierten Angeboten für verschiedene Zielgruppen auf.

Darstellung: HSZG Gruppierung der angebotenen Bildungsprogramme unter dem Dach eines Oberlausitzer Zentrums für lebenslanges Lernen.

Das erarbeitete Konzept bildet den ersten Ansatzpunkt für die Ausgestaltung des Bereiches „akademische Weiterbildung im Kontext des lebenslangen Lernens“. Es werden weitere University for Future-Workshops durchgeführt, in denen Ideen des Konzeptes vertieft werden bzw. verworfen werden müssen, um im Sinne der partizipativen Hochschulzukunftsgestaltung einen gemeinsamen Weg festzulegen.

Die Abbildung zeigt den Zeit- und Aufgabenplan für die Entwicklung der Strategie zum lebenslangen Lernen.

Darstellung: HSZG Zeit- und Aufgabenplan für die Entwicklung der Strategie zum Lebenslangen Lernen.
„Lebenslanges Lernen ist aus mehreren Perspektiven von großer Bedeutung. Zum einen trägt es dazu bei, dass wir in einer VUCA-Welt zukunftsfähig bleiben, zum anderen erhöht lebenslanges Lernen die Chancen für beruflichen Erfolg und fördert die Fähigkeit, sich veränderten Bedingungen in allen Lebensbereichen anzupassen, und aktiv das persönliche und gesellschaftliche Umfeld mitzugestalten.“, so die Prorektorin.

"VUCA" bezieht sich dabei auf die olatilität (Volatility), Unsicherheit (Uncertainty), Komplexität (Complexityund Mehrdeutigkeit (Ambiguity), welche als Merkmale der modernen Welt angesehen werden. Dies betrifft auch die Ausbildung unserer Studierenden, denn es geht darum, sich an Veränderungen anzupassen, zu reagieren und handlungsfähig zu bleiben. Daher versammelten sich am 11. Mai 2022 im Audimax in Zittau interessierte Hochschulmitglieder anlässlich des diesjährigen Tages der Lehre, um sich mit ExpertInnen zum Thema: „Studium fundamentale und 21st Century Skills “ auszutauschen.

Externe Sichten und Good Practices für ein Studium generale in Sachsen stellten Dr. Schubert von der HTWK Leipzig und Dr. Pohl von der TU Bergakademie Freiberg vor. Prof. Dr. Brinker, langjährige Vorsitzende und Mitgründerin der Gesellschaft für Schlüsselkompetenzen in Lehre, Forschung und Praxis e.V. sowie Florian Rampelt, der beim Deutschen Stifterverband tätig ist, beleuchteten die notwendigen Schlüsselkompetenzen im 21. Jahrhundert im Allgemeinen. Als Hauptqualifikationsmerkmale betonte Prof. Brinker z. B. interdisziplinäres Arbeiten sowie das Erkennen und den Umgang mit Verschiedenheit sowie das Bewegen im digitalen Raum.

Neben den abwechslungsreichen Vorträgen spielte besonders die studentische Sicht eine wichtige Rolle am Tag der Lehre. Uta Lemke und Peter Nerlich, welche sich beide aktiv im Studierendenrat bzw. im Fachschaftsrat Informatik engagieren, skizzierten ein Studium fundamentale der Zukunft. Beide wünschen sich, dass die HSZG ein „Querstudieren“ ermöglicht d. h., dass möglichst viele Module von verschiedenen Studiengängen für das Stufu geöffnet werden und die Studierenden sich dann selbst die gewünschten Fächer auswählen können. Dies ermögliche aus ihrer Sicht eine höhere fachliche Tiefe.

IEbenfalls wurden die Querschnittskompetenz und der Mehrwert für die Gesellschaft durch die Verbindung von ökologischen, ökonomischen und sozialen Themen hervorgehoben. Weiterhin bestehen nach der Corona-Pandemie erhöhte Chancen für eine Kooperation mit weiteren Hochschulen, da in der Hochschullandschaft vermehrt digitale und hybride Lehrveranstaltungen angeboten werden. Es könnte ein inhaltlicher Austausch von Stufu-Modulen zwischen Hochschulen stattfinden. Damit könnte die Vielfältigkeit und auch die Internationalität des Stufu Angebotes erhöht werden. Professorin Keil ist dazu mit den Vertreterinnen und Vertretern im Arbeitskreis "Studium generale Sachsen" im Gespräch. Die Hochschule Zittau/Görlitz war Gastgeber der Frühjahrssitzung des Arbeitskreises am 07. Mai 2022.

In den Angeboten des Studium fundamentale können wichtige Methoden und Hebel zur Lösung von aktuellen Problemen dargestellt werden, die nicht Bestandteil eines Fachstudiums sind. Damit kann das Stufu auch eine größere Rolle im Bereich des lebenslangen Lernens einnehmen und mit projektbasierten sowie interdisziplinären Angeboten die Region mitgestalten.

Foto: HSZG – Julia Schenkel Frühjahrssitzung des Arbeitskreises "Studium generale Sachsen“.

Die Prorektorin für Bildung und Internationales, Professorin Keil, dankt herzlich allen Beteiligten, die das lebenslange Lernen an unserer Hochschule und in der Region unterstützen.

Foto: Prof. Dr. rer. pol. Sophia Keil
Prof. Dr. rer. pol.
Sophia Keil
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