Chemieschauvorlesung begeistert mit Humor, Experimenten und einem spektakulären Comeback.
„Ich habe einen Plan, der nicht schiefgehen kann!“ – mit diesem legendären Satz begann Egon Olsen vor fast genau zehn Jahren den Versuch, den Tresor der Kanzlerin zu knacken. Das Ergebnis ist längst Kult: Feuer, Rauch, Blitze und farbige Explosionen – und ein gescheiterter Coup, der für Egon im „Verlies“ der HSZG endete.
Am 8. Dezember 2025 war es nun so weit: Egon Olsen wurde entlassen – und kehrte mit seiner Bande zurück auf die Bühne der Chemie-Schauvorlesung im voll besetzten Audimax Zittau. Unter dem Motto „Die Olsenbande 2.0.2.5. raubt im Rektorat“ erlebten mehrere hundert Gäste eine Mischung aus Hochschultheater, Slapstick und atemberaubender Chemie.
Mit dabei war ein ganz besonderer Gast: Die ehemalige Kanzlerin Karin Hollstein ließ es sich nicht nehmen, persönlich der Olsenbande auf die Spur zu gehen und sich mit dem Rektor auf der Ledercouch bei „Kratzsch und Tratzsch“ zusammenzusetzen.
Denn die zentrale Frage des Abends lautete: Was plant Egon als Nächstes – und wie reagiert das Rektorat auf seine erneuten Ambitionen?
Die Antwort lieferten die Studierenden und Lehrenden der Fakultät Natur- und Umweltwissenschaften in einem fulminanten Bühnenprogramm, das klassische Elemente der beliebten Schauvorlesungen aufgriff und neu inszenierte. Dazu gehörten:
Zwischen den Experimenten spielte das Team humorvolle Szenen rund um die Frage, wie das Rektorat mit der plötzlichen Rückkehr des „berüchtigt-unberechenbaren“ Egon umgeht – inklusive einiger selbstironischer Seitenblicke auf den Hochschulalltag. Knicklichter, Eis, Bier und Menschellimo sorgten für das passende Ambiente. So wurde aus der größten Hochschulbrauerei Zittaus „Ein edles Kratzsch“ serviert. Das von Karin Hollstein und Alexander Kratzsch signierte Fass wurde am Ende der Veranstaltung nach zwei Geboten für 25 Euro versteigert.
Matthias Jeschke, Laborleiter Allgemeine und Anorganische Chemie und Hauptverantwortlicher der Veranstaltung, betonte, wie wichtig das Format für die Vermittlung von Wissenschaft sei:
Die Chemieschauvorlesung zeigt jedes Jahr, dass Chemie nicht trocken sein muss – sie kann überraschen, begeistern und richtig Spaß machen. Wenn Feuer, Farben und Schaum über die Bühne fegen, bleibt Eines besonders sichtbar: Wissenschaft lebt von Neugier. Und genau das möchten wir vermitteln.
Wie in den Vorjahren sei das Zusammenspiel von humorvoller Handlung und spektakulären Experimenten der Schlüssel zum Erfolg, so Jeschke weiter. “Die Schauvorlesung lebt dabei vom Zusammenspiel von Studierenden, Mitarbeitenden und Alumni”, ist der Diplomchemiker überzeugt.
Schon vor Veranstaltungsbeginn war klar: Die Plätze im Audimax sind begehrt. Bereits eine halbe Stunde vor Einlass ging der Run auf die besten Plätze los. Der FSR-N übernahm wie immer die Versorgung mit warmen Getränken und Snacks – ein Angebot, das dank winterlicher Temperaturen besonders willkommen war.
Das Team um Diplomchemiker Matthias Jeschke brachte bereits im Vorfeld zur Chemieschauvorlesung Kinderaugen zum Leuchten. Im Rahmen der Kinderakademie fand am 7. November 2025 die Chemieschauvorlesung für Kinder unter dem Titel „Halloween mal anders – die schaurige Chemievorlesung“ statt. Die Veranstaltung richtete sich ausschließlich an Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Spannende und kindgerechte Experimente verbanden Wissenschaft mit einem schaurig-spaßigen Thema.
Mit seinem Geisteraktivitätszähler ging ein Geisterjäger auf Spuk-Spurensuche und löschte alle fragwürdigen, extraterrestrischen Aktivitäten aus, die der Außerirdische Nano vom Planeten X bei seinem Besuch hinterlassen hatte. Geisterhände lösten sich auf magische Weise auf und ein neonfarbiges Lichtspektakel sorgte für staunende Kindergesichter. Mit 150 Kindern war die Kinder-Chemieschauvorlesung so gut besucht wie noch nie.
Seit Jahren zählt die Chemieschauvorlesung für Groß und Klein zu den beliebtesten öffentlichen Veranstaltungen der Hochschule. Die Mischung aus Wissenschaft, Theater und Humor zieht ein breites Publikum an. Auch 2025 zeigte sich: Die Olsenbande ist zurück – und die Chemie lebt.
Wer Egon, Benny und Kjeld kennt, weiß: Nach der Show ist vor dem nächsten Plan. Und eines hat der Abend eindeutig bewiesen: Auch der perfekteste Plan kann schiefgehen – aber genau das erzeugt die schönsten chemischen Effekte.